In Deutschland sterben jedes Jahr mehr als 60.000 Menschen an einem Herz-Kreislauf-Stillstand. Nur etwa jeder zehnte überlebt. Bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand kommt es auf jede Minute an. Bereits nach fünf Minuten ohne Herzdruckmassage sinkt die Chance, ohne irreparable Schäden zu überleben. Bis professionelle Retter vor Ort sind, kann es oft länger dauern, gerade im ländlichen Raum. Die Zeit dazwischen können daher nur Laienhelfer überbrücken, die mit einer Herzmassage beginnen. Bei jedem vierten Betroffenen lösen Herzrhythmusstörungen einen Herz-Kreislauf-Stillstand aus. Das AED-Gerät erkennt dies und kann den Kreislauf durch einen Elektroschock wieder in Gang bringen.
AED steht für Automatisierter Externer Defibrillator
Dieses Gerät findet sich in jeder Notaufnahme und an immer mehr öffentlichen Standorten, denn AEDs retten nachweislich Leben. Jetzt hat auch das „Gasthaus Taube“ in Malmsheim einen Defibrillator. Gestiftet haben ihn der Liederkranz Malmsheim und der Lions Club Heimsheim Graf Eberhard. Der Anstoß dafür ging von den Lions aus.
Von Lions Club Heimsheim Graf Eberhard mit sponsert
„Lions arbeitet seit 2019 mit der Björn-Steiger-Stiftung (BSS) im Programm ‚Kampf dem Herztod‘ zusammen“, erklärt Anja Klafki, Präsidentin der Heimsheimer Lions. Das Ziel sei einerseits die größere Abdeckung mit AED-Geräten im öffentlichen Raum und andererseits die Schulung von Laien-Helfern für den Notfall. Der Lions Club Heimsheim Graf Eberhard wurde im Jahr 2009 gegründet. Der Club plant und organisiert ehrenamtlich Veranstaltungen und Projekte, um Spendengelder für regionale Einrichtungen wie z.B. den Jugendstrafvollzug „Seehaus“ in Leonberg oder das Kinder- und Jugendhospiz „Sterneninsel“ aufzubringen. Die Planungen zu diesen Aktivitäten werden oft im Clublokal der Lions, in der Taube in Malmsheim, besprochen. Das führte auch schnell zu der Idee, die geplante Anschaffung eines AED-Geräts für die Taube zusammen mit dem Liederkranz zu bewerkstelligen, da wir dort unsere Chorproben abhalten. Rund 1.100 Euro kostet das AED-Gerät, das die BSS zur Verfügung stellt, fortlaufende Wartung inklusive. Als die Lions uns fragten, ob wir dazu bereit wären, diese Anschaffung mitzutragen, waren wir gleich damit einverstanden und so wurden die Kosten für das AED-Gerät etwa zu gleichen Teilen getragen.
Automatisierter Externer Defibrillator für Laien konzipiert
„Gut, dass es heute solche Geräte gibt“, sagt Anja Ruthardt, die die „Taube“ mit ihrem Mann Claus betreibt. „Wir hoffen natürlich, dass wir den Defibrillator nie benutzen müssen“, sagt sie, denn bei dem Gedanken daran, sei ihr nicht ganz wohl. Das geht vermutlich vielen Menschen so. „Keine Angst“, beruhigt hingegen Herbert Lauerer, da er ähnliche AED-Geräte aus eigener Erfahrung kennt. „In meiner Firma bin ich einer der Ersthelfer, die Bedienung des Defibrillators gehört zu den immer wiederkehrenden Schulungen“, erzählt er. Das Gerät sei speziell für Laien konzipiert. „Eine Sprachsteuerung führt durch die einzelnen Schritte“, erläutert er. „Das ist kinderleicht.“ auch wenn man dabei Fehler mache: „Völlig egal, denn das Schlimmste, was passieren kann, ist – nichts zu tun.“