Die „Psalmen Davids – Das jüdisch christliche Gesangbuch“. Unter diesem Titel stand das Konzert, das der Stammchor des Liederkranz Malmsheim zusammen mit dem jungen Ensemble„ Barockband“ sowie den Solisten Theresa von Bibra (Sopran) und Samuel Schick (Bariton) am Freitag den 9.11 um 20:00 Uhr in der katholischen Martinuskirche in Malmsheim gab.

Allen, die sich in die Martinus-Kirche aufgemacht hatten, wurde an diesem Abend ein musikalisches Erlebnis der besonderen Art dargeboten, bei dem einerseits hebräische Vertonungen der Renaissance wie auch romantische Sätze von Louis Lewandowski zu hören waren. Von christlicher Seite erklangen unter anderem die Klagelieder des Propheten Jeremia sowie der von Frauenchor vorgetragene berühmte Hirtenpsalm 23.

Eröffnet wurde der Abend mit dem Lied Torass adonoji des Komponisten Louis Lewandowski das begleitet von der Barockband im Wechsel zwischen dem Gesang des Solisten Samuel Schick und den klanggewaltigen bis stillen Einsätzen des Gemischten Chors in beindruckender Weise dargeboten wurde.

Die geschmeidig geführte Stimme der Sopranistin Theresa von Bibra mit ihrer jugendlichen Klarheit stach auch in einer dicht gearbeiteten und vokal-instrumental gemischt aufgeführten Motette der Monteverdi-Zeit besonders hervor, und harmonierte gut mit der alten Musik. Ihre solistisch vorgetragene Vertonung eines Abschnitts aus dem Hohen Lied Solomos, wurde dann zu einem der intimen Höhepunkte des Konzerts. Auch als Harfenistin wusste sie bei zwei Klezmer-Tänzen dem Klang der Streicher einen Glanzpunkt hinzu zu fügen. Samuel Schick als Dirigent des Liederkranzes trat beim Konzert auch als Bariton-Solist auf und gestaltete Jan Dismas Zelenkas monumentale Vertonung der Klagelieder des Propheten Jeremia über das zerstörte Jerusalem im eindringlichen Dialog mit den Streichern. Seine warme Stimme folgte beweglich den rasch wechselnden Emotionen und berührte auch in einer Komposition des selten zu hörenden Johann David Heinichen zum Psalm „Aus der Tiefe rufe ich, Herr, zu dir“.

Einen wichtigen Anteil am musikalischen Genuss des Abends hatte nicht zuletzt die Barockband aus Schömberg. Sie besteht aus Schülern und Studenten, die auf Streichinstrumenten historischer Bauart musizieren. Das Klangbild ist dadurch sehr transparent und durch das Spiel ohne Vibrato werden die Melodielinien fein ziseliert herausgearbeitet. Der Leiter Gerd-Uwe Klein ist Geiger im bekannten Freiburger Barockorchester und hat das Landesjugendbarockorchester Baden-Württemberg gegründet, aus dessen Reihen sich die Barockband als Auswahl hauptsächlich rekrutiert.

Den Abschluss des Abends bildeten das „Miserere“ des Haydn-Schülers Sigismund Neukomm, bei dem sich von Glockenschlägen eingeleitet Streicher, Solisten und Chor in harmonischer Weise zusammen fügten und eine prächtige Vertonung des Psalms „Gott sei uns gnädig und segne uns“ wieder aus der Feder des jüdischen Romantikers Lewandowski